Dieses Interview wurde am 3. Sept. 1980
von einer Gruppe junger Menschen eines
Gymnasiums aus Butzbach (Hessen)
mit Marietta Merck geführt.
     
 
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Arbeitsgemeinschaft:
Können Sie über das Erbe Ihrer Vorfahren hinausgehend konkrete Hinweise auf die Wahl Ihres Berufs anführen?

Merck:
Meine Mutter hatte aus Anlaß des Todes meines Vaters bei dem Bildhauer Daniel Greiner in Jugenheim a.d. Bergstraße ein Grabmal in Auftrag gegeben. Bei dieser Gelegenheit bin ich schon als Kind mit der Arbeit eines Bildhauers und der Atmosphäre in einem Atelier in Verbindung gekommen. Meine außerordentliche Begeisterung ist dem Meister offensichtlich nicht verborgen geblieben. Tatsächlich wurde Daniel Greiner später mein erster Lehrer.
Eine für meinen Werdegang günstige Beeinflussung erfolgte gewiß auch durch die gut gemalten historischen Familienbilder, welche durch die Erbfolge in den Besitz meines Vaters gekommen waren und die mir von Kindheit an Bildende Kunst tagtäglich vor Augen führten.
Dagegen wird man die Anregungen in der Schule eher als dürftig bezeichnen müssen: "Vorlage abzeichnen" hieß es damals, und die Unterweisung ließ sehr zu wünschen übrig. Langweilig!

Arbeitsgemeinschaft:
Was ist nun in kurzer Zusammenfassung über Ihre Lehrzeit zu sagen, was ist von Ihrer Ausbildung haften geblieben?

Merck:
Nach den ersten Bemühungen bei Greiner, den ich bereits erwähnte, besuchte ich die Zeichenschule in Darmstadt, eine unter der Leitung von Prof. Beyer stehende private Lehranstalt. Nachdem ich im Atelier Daniel Greiners ausschließlich bildhauerisch gearbeitet hatte - Rundplastik    >> weiter